235 Millionen Jahre oder 57 Meter vor heute
Zeitalter: Mesozoikum / Trias
Ein Teil der Amphibien entwickelt sich zu Reptilien, die besser an das Landleben angepasst sind. Zu diesen zählen frühe Dinosaurier. Gewaltige Vulkanausbrüche bewirken vor 200 Mio. Jahren das fünfte Massenaussterben. Dieser Katastrophe fallen 50 % aller wasserlebenden und 30 % der landlebenden Organismen zum Opfer. In ihrer Folge erobern die Dinosaurier den Planeten.
Dargestellt ist ein Tyrannosaurus rex im Kampf mit einem Triceratops.
Das Klima ist heiß und trocken. Wüsten und trockene Ebenen prägen das Zentrum des Superkontinents Pangäa, nördlich und südlich finden sich ausgedehnte Waldflächen. Die Pole sind eisfrei. Am Ende der Trias beginnt Pangäa auseinanderzubrechen.
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Die Zeit der Saurier beginnt mit dem Ermittelalter, dem Mesozoikum. Zu Beginn der ersten Periode, dem Trias, vor 235 Millionen Jahren, hatte die Atmosphäre einen O2-Anteil von 16% und 1.750 ppm CO2 (zum Vergleich heute: 21% O2 und 400 ppm CO2). Unsere heutigen Kontinente bildeten die zusammenhängende Landmasse Pangäa (griechisch: Ganze Erde) mit gleichmäßigem und warmen Klima. Die Vegetation bestand vorrangig aus Baumfarnen, Schachtelhalmen und primitiven Koniferen (Nadelhölzer).
Die Saurier (griechisch: Echse) zählen zu der großen Gruppe der Amnioten, also der Landwirbeltiere, die sich dank ihrer Eier unabhängig von Wasser fortpflanzen können. Die Amnioten wiederum unterteilen sich in die Synapsida, aus denen unter anderem die Säugetiere hervorgingen, und die Sauropsida (Reptilia). Diese umfassen alle Reptilien, also die heute noch lebenden sowie die ausgestorbenen Saurier, sowie die Vögel.
Der Begriff „Saurier“ entstand zu einer Zeit, als man fossile Skelettreste von Amphibien und Reptilien noch nicht sicher unterscheiden konnte. Im Gegensatz zu den Amphibien sind Reptilien durch Hornschuppen, Hornpanzerung oder eine dicke Hornhaut vor Austrocknung geschützt – und sie bilden, wie oben erwähnt, ein Ei, in dem der Embryo in einer wassergefüllten Hülle, dem Amnion, heranwächst.
Die Saurier unterteilen sich in die Gruppe der Meeressaurier und die Gruppe der Archosaurier.
Die Meeressaurier
Die Meeressaurier bestanden aus den Fischechsen (Ichthyosaurier) und den Flossenechsen (Sauropterygia). Sie legten keine Eier, sondern pflanzten sich meist lebend-gebärend fort. Außerdem waren sie Luftatmer.
- Fischechsen waren Reptilien, die sich im Laufe der Zeit an das Leben im Meer angepasst hatten. Ihr Körperbau ähnelte den heutigen Fischen, daher der Name. Ein noch lebender Nachfahre ist der Quastenflosser.
- Flossenechsen waren Reptilien, die ebenfalls im Wasser lebten. Der Körperbau der Flossenechsen unterscheidet sich aber deutlich, denn sie besaßen keine Flossen, sondern vier Schwimmfüße.
Die größten Meeressaurier wurden bis zu 26 m lang, 150 t schwer und konnten sich bis zu 50 km/h bewegen.
Fischsaurier und Flossenechsen. Oben: Lebensbild von Shastasaurus, einem Vertreter riesiger Fischsaurier aus der Trias. Unten: Lebensbild von Ceresiosaurus calcagnii, einer 2 bis 3 Meter langen Flossenechse aus der Mitteltrias von Europa. Von Dmitry Bogdanov – dmitrchel@mail.ru, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3343922
Die Archosaurier
Die Archosaurier waren die Profiteure des Massensterbens am Ende des Perm. Sie besetzten die ökologischen Nischen, die die damals noch primitiveren Synapsiden (Landwirbeltiere) durch ihr Aussterben freimachten. Sie vermehrten sich, indem sie Eier legten. Die Archosaurier umfassen die Krokodile, die Flugsaurier und die Dinosaurier.
Flugsaurier (Pterosaurier) waren Echsen, die fliegen konnten. Sie hatten keine Federn, sondern einen stark verlängerten kleinen Finger, an dem die Flughaut befestigt war. Ihre Entwicklung begann vor etwa 215 Millionen Jahren. Die kleinsten von ihnen hatten die Größe einer Drossel, die größten erreichten Spannweiten von 12 m und ein Körpergewicht von 100–200 kg.
Flugsaurier. Das Gemälde von Pteranodon wurde als Illustration für eine Karte aus einem Set von 30 Sammelkarten unter dem Titel „Tiere der Urwelt“ angefertigt. Aus der Serie Ia. Das Set wurde 1916 mit Text versehen. Gemalt von Heinrich Harder (1858–1935). https://de.wikipedia.org/wiki/Flugsaurier#/media/Datei:Pteranodon_hharder.jpg
Man unterteilt die Flugsaurier heute in zwei Gruppen, die Langschwanzflugsaurier (Rhamphorhynchoiea) und die Kurzschwanzflugsaurier (Pterodactyloidea).
Dinosaurier lebten nur an Land und konnten nicht fliegen oder schwimmen. Dino ist altgriechisch und bedeutet „schrecklich“. Dinosaurier bedeutet also „schreckliche Echse“. Sie waren Lungenatmer.
Die Dinosaurier werden in zwei große Gruppen unterteilt, die Echsenbecken-Dinosaurier (Saurischia) und die Vogelbecken-Dinosaurier (Ornitischia). Bei den Echsenbecken-Dinosauriern weist das Schambein nach vorne unten während bei den Vogelbecken-Dinosauriern das Schambein nach hinten weist. Die Wissenschaftler vermuten, dass alle Vogelbeckendinosaurier Pflanzenfresser waren.
Echsen- und Vogelbeckensaurier im Vergleich. Der große obere Knochen, das Darmbein (rot), ist über eine Reihe kräftiger Rippen mit der Wirbelsäule verbunden; sein unterer Rand bildet den oberen Teil der Hüftgelenkpfanne. Unter dem Darmbein liegen das Schambein (orange) und dahinter das Sitzbein (braun).
Bei den Echsenbeckensauriern sind diese Knochen in etwa wie bei anderen Reptilien angeordnet: Das Schambein zeigt nach unten und leicht nach vorn, das Sitzbein weist nach hinten. So ergibt sich eine dreistrahlige Struktur. Bei Vogelbeckensauriern ist das Schambein schmal, liegt längs neben dem Sitzbein und zeigt nach hinten. Daraus ergibt sich eine zweistrahlige Struktur. https://de.wikipedia.org/wiki/Echsenbeckensaurier#/media/Datei:Echsen-vogelbecken.svg
Alle Dinosaurier besitzen am Schädel auf jeder Seite zwei Schläfengruppen (diapsider Schädel). Sie waren teils Fleisch- und teils Pflanzenfresser. Bei den meisten Dinosauriern sind die hinteren Gliedmaßen länger und kräftiger als die vorderen. Zweibeinige Fortbewegung ist bei ihnen häufiger und urtümlicher als vierbeinige.
Die frühesten Dinosaurier bewegten sich flink und eher bodennah und waren meist nicht schwerer als 20 bis 30 kg. Durch den veränderten Stand des Beckens konnten die Dinosaurier aber deutlich schwerer werden als die Reptilien. Mit dem Jura allerdings begann der Trend zum Größenwachstum, der erst in der Kreide seinen Höhepunkt finden sollte.
Groß, größer, am größten
Im Jura erreichten die Dinosaurier eine enorme Artenvielfalt. Man kennt bis heute ca. 600 Arten und geht davon aus, dass man erst die Hälfte entdeckt hat. Es war das Zeitalter der größten Landwirbeltiere, etwa des Brachiosaurus oder des Diplodocus.
Ein Faktor, warum Saurier so groß werden konnten, war wohl auch der Aufbau ihrer Lunge: Diese war zum einen natürlich ebenfalls groß, vor allem aber war sie mithilfe mehrerer Luftsäcke so konstruiert, dass sie immer von Frischluft durchströmt wurde. Das Prinzip ist ähnlich wie beim Dudelsack und auch bei heutigen Vögeln noch vorhanden. Während z.B. in der Säugetier-Lunge nach dem Ausatmen immer sauerstoffarme Luft zurückbleibt (man nennt dies auch „Totraum“), strömt durch Vogellungen sowohl beim Einatmen als auch beim Ausatmen stets sauerstoffreiche Luft, so dass dem Organismus deutlich mehr Sauerstoff für seinen Stoffwechsel zur Verfügung steht.
Luftstrom durch Lunge und Luftsäcke bei Vögeln (A normale, B forcierte Atmung). 1 Trachea, 2 Palaeopulmo, 3 Neopulmo, 4 hinteres Luftsacksystem, 5 vorderes Luftsacksystem. https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Respiration-in-birds.png
Vergleich des Luftsacksystems von Vögeln und Dinosauriern. Zina Deretsky, National Science Foundation (Original caption replaced by German one) / Public domain. Courtesy: National Science Foundation. https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Dino_bird_air_sac_(Ger).jpg
Die größten Dinosaurier wurden bis zu 58 m lang und 100 t schwer. Sie waren Pflanzenfresser. Die fleischfressenden Arten profitierten von der gigantischen Größe ihrer Beutetiere und wurden ebenfalls sehr groß – da auf jedem weiteren Schritt der Nahrungskette aber nur ein Bruchteil der Energie ankommt, wurden sie allerdings bei weitem nicht so riesig wie die Pflanzenfresser. Die schnellsten Dinosaurier, z.B. die Raptoren, waren bis zu 70 km/h schnell.
Wie sind die Saurier ausgestorben?
Die meisten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gehen davon aus, dass ein Meteorit mit einem Durchmesser von ca. 10 km für das Aussterben der Saurier verantwortlich ist. Dieser soll vor etwa 65,5 Millionen Jahren im heutigen Mexiko eingeschlagen sein. Er löste dabei ein heftiges Erdbeben aus. Auf der ganzen Welt gab es danach riesige Flutwellen und Waldbrände. Es wurde so viel Erde und Staub aufgewirbelt, dass der Himmel komplett verdunkelte und kein Sonnenlicht mehr den Erdboden erreichen konnte. So kam es zu einem langen Winter, der viele Jahre dauerte. In dieser Zeit starben viele Pflanzen und Tiere. Die Saurier, die auf große Nahrungsmengen angewiesen waren, konnten aufgrund des auftretenden Nahrungsmangels ebenfalls nicht überleben. [FC]